MEDIENMITTEILUNGEN

Bern, 15. Oktober 2021


Eine gemeinsame Medienmitteilung von Solidarité sans frontières, grundrechte.ch, Demokratische Jurist*innen Schweiz, Solinetze.ch, Europäische BürgerInnen Forum, Solinetz (Bern, Luzern und Zürich), Jesuiten-Flüchtlingsdienst Schweiz und Luzerner Asylnetz


Unmittelbarer Stopp aller Dublin-Rückführungen nach Kroatien



Was Migrant*innen und Aktivist*innen seit Jahren berichten und vielfach mit Videoaufnahmen und zahlreichen Interviews belegt wurde, erhält neue Beweise: kroatische Sicherheitskräfte drängen Menschen mit Gewalt an der Grenze ins benachbarte Bosnien zurück. Es handelt sich hierbei nicht um Einzelfälle, sondern um eine systematische - und illegale – Praxis. Nach den jüngsten Berichterstattungen an denen auch das SRF und die RTS beteiligt war, können das auch jene nicht mehr leugnen, die bisher weggeschaut haben. Solidarité sans frontières (Sosf) und die Organisationen, die mitunterzeichnet haben, fordern deshalb, per sofort und ohne zeitliche Beschränkung, sämtliche Dublin-Rückführungen nach Kroatien zu stoppen. Die Schweiz kann nicht garantieren, dass Kroatien diese Personen nicht illegal nach Bosnien schafft. Pushbacks sind schwere Menschenrechtsverletzungen. Sie verstossen unter anderem gegen das Recht, einen Asylantrag zu stellen und das in der Genfer Konvention verankerte Non-Refoulement Prinzip. Als Gaststaat der Genfer Konvention muss sich die Schweiz mit praktischen und effektiven Massnahmen gegen Pushbacks einsetzen. Die Schweiz macht sich an diesen Menschenrechtsverletzungen mitschuldig, wenn sie trotz Wissen um die kroatische Praxis weiterhin Menschen in dieses Land zurückschickt.






Istanbul, 20 September 2021

Press release issued by the legal Fact Finding Mission, taking place in Istanbul from 15 September to 20 September, to monitor and observe current mass trials against lawyers in Turkey.

A group of approximately 30 lawyers from Belgium, France, Germany, Italy, the Netherlands, Norway, Spain and Switzerland, representing international organizations, bar associations and the Council of Bars and Law societies of Europe (CCBE), participated in a Fact Finding Mission in Istanbul from 15 to 20 September 2021 to monitor and observe mass trials against lawyers in Turkey. The Fact Finding Mission participants observed two hearings, visited lawyers detained in Edirne, Kandıra and Silivri maximum security prisons (F-Type), and held meetings with the president of the Istanbul Bar Association, members of the defense and other lawyers in Turkey.

Currently, there are several trials against members of the lawyers’ organization Çağdaş Hukukçular Derneği (ÇHD), in which 34 criminal defense lawyers are accused of being members of a terrorist group. Some of the defendants have already been convicted and sentenced to prison, others are still in pretrial detention. All lawyers in question were convicted or face charges stemming from the performance of their professional activities. In violation of the UN Basic Principles on the Role of Lawyers, they are, firstly, identified with their clients’ causes, and, secondly, limited in their freedom of expression, which includes the right to take part in public discussions about human rights. The main focus of the Fact Finding Mission was to determine whether fair trial standards are being respected. A detailed report on the observations and conclusions will follow.


Basel, 23. August 2021

Medienmitteilung des Bündnisses unabhäniger Rechtsarbeit im Asylbereich

Das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich» ist ein Zusammenschluss verschiedener Beratungsstellen, Organisationen, Anwält*innen und engagierter Einzelpersonen, die Rechtsarbeit im Asylbereich leisten. Als unabhängige Akteur*innen in diesem Bereich sehen wir es als unsere Aufgabe, die Umsetzung und Evaluation des neuen Asylverfahrens kritisch zu beobachten und unsere eigenen Erkenntnisse aus der Arbeit mit unseren Mandant*innen mit den Erkenntnissen des Staatssekretariats für Migration (SEM) abzugleichen.buendnisunabhaengigerrechtsarbeit

Das Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit hat im Oktober 2020 seine wichtigsten Erkenntnisse zum neuen Asylverfahren bereits als Auswertung der bis dahin vertretenen Fälle veröffentlicht. Das SEM hat heute seine Erkenntnisse aus der externen Evaluation des neuen Asylverfahrens publiziert. Viele der Erkenntnisse und Befürchtungen des Bündnisses haben sich bestätigt.


Bern, 16. August 2021

Eine gemeinsame Pressemitteilung von Solidarité sans frontières und der demokratischen Jurist*innen der Schweiz

Nachdem die Taliban in Kabul einmarschiert sind, fordern Solidarité sans frontières (Sosf) und die Demokratischen Jurist*innen Schweiz (DJS), allen in der Schweiz anwesenden Afghan*innen den Flüchtlingsstatus zu gewähren. Nur damit sind sie vor Folter und Verfolgung geschützt.

Darüber hinaus gilt es jetzt, ihnen den Familiennachzug schnell und ganz unbürokratisch zu erlauben. Es sind vor allem Frauen und Mädchen, die vom Machtantritt der Taliban bedroht sind. Auch ihnen Schutz zu gewähren, ist die humanitäre Pflicht der Schweiz, auch wenn sie keine Truppen nach Afghanistan geschickt hatte.

Die aktuelle Situation in Afghanistan zeigt zudem, dass die Institution des Botschaftsasyls nötig wäre - insbesondere für besonders gefährdete Gruppen der afghanischen Gesellschaft: Medienschaffende, Lehrer*innen, Ärzt*innen etc.


Bern, 21. Juni 2021

An der Delegiertenversammlung vom 19. Juni 2021 haben die Delegierten der Demokratischen Jurist*innen der Schweiz eine Neuformulierung ihrer Statuen beschlossen, die nicht binäre Menschen explizit sichtbar macht. Dies insbesondere mit der Umbenennung des Vereins in „Demokratische Jurist*innen der Schweiz“. Dieser Schritt ist für den Verein, der sich für den Ausbau demokratischer Rechte und Freiheiten einsetzt, äusserst bedeutsam. Melanie Aebli, Vorstandsmitglied der DJS, begründet diesen Schritt: «Die DJS setzen sich seit mehr als 40 Jahren für eine diskriminierungsfreien Zugang zum Recht aller ein. Deshalb ist es unabdingbar, dass wir auch in unseren Statuten alle unsere Mitglieder ansprechen.»