TERMINE

Filmstart um 20.00 Uhr im Kino in der Reitschule

Zusammen mit dem Kino in der Reitschule zeigen die Demokratischen Jurist*innen Schweiz (DJS) den animierten Dokumentarfilm FLEE. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Amin Nawabi: Nachdem sein Vater aus politischen Gründen in Afghanistan entführt wurde, floh die Familie über Russland nach Dänemark. Rund 20 Jahre später ist Amin Nawabi ein erfolgreicher Wissenschaftler und steht kurz davor, seinen Partner zu heiraten. Als ein lange gehütetes Geheimnis seine Zukunft bedroht, beginnt Amin Nawabi seine Geschichte dem befreundeten Filmemacher Jonas Poher Rasmussen zu erzählen. Er schildert nicht nur die drastischen Veränderungen, die die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan bewirkt haben, sondern berichtet auch von den inhumanen Bedingungen auf seiner Flucht nach Europa. Der Film erzählt von einer Erfahrung, die ebenso persönlich wie universell ist.


18:00 Uhr, Rosa-Luxemburg Saal im Restaurant Café Boy Kochstrasse 2, 8004 Zürich. 
Die Veranstaltung ist offen für alle interessierten Personen.

 
Die widerrechtliche Zurückweisung von Asylsuchenden im Rahmen der europäischen Migrationspolitik wird seit Jahren von Menschenrechtsorganisationen angeprangert. Die Sanktionierung der Verantwortlichen resp. der gewaltausübenden Grenzbeamt*innen gestaltet sich als enorm schwierig. Demgegenüber werden Asylsuchende selbst und Supportstrukturen wie etwa die zivile Seenotrettung vestärkt kriminalisiert. In diesem Kontext sind die DJS daran, den «Pushback Litigation Support Fund» ins Leben zu rufen, welcher zum Ziel hat, konkrete Verfahren im Zusammenhang mit Pushbacks–ob voninternationalen NGOs oderAnwält*innen in der Schweiz geführt– finanziell zu unterstützen. 


Zwei Inputreferate mit anschliessender Diskussion

Der Umgang einer Gesellschaft mit armutsbetroffenen Menschen ist eine der zentralen und wichtigen Fragen im politischen und gesellschaftlichen Diskurs. Weil das Recht gesellschaftliche Realitäten darstellt, muss auch im Recht die Frage danach gestellt und müssen Regelungen, Normen und die aktuelle Praxis kritisiert und geändert werden – über alle Rechtsbereiche hinweg.

Als Input für eine anschliessende gemeinsame Diskussion und ein Zusammentragen aktueller Problemfelder geben die Nationalrätin Samira Marti und Prof. Dr. iur. Kurt Pärli Einblicke in zwei Rechtsbereiche in denen Handlungsbedarf besteht und Recht und Politik ineinander übergehen.

 Samira Marti - Nationalrätin
„Armut ist kein Verbrechen“ – parlamentarische Initiative zur Änderung des AIG

Prof. Dr. iur. Kurt Pärli
Schadenminderungspflicht im Sozialversicherungsrecht – Besondere Ausprägungen im Recht der Invalidenversicherung

 
Ort: Stellwerk, Vogesenplatz 1, 4056 Basel - Lokomotive

Eintritt frei!

Fyler


Am Sonntag, 3. Dezember 2023, 13.30 Uhr laden die DJS zur Nachmittagsvorstellung des Filmes EVEN AFTER DEATH im Kino Cinématte in Bern als Soli-Filmvorführung für den Pushback Litigation Support Fund ein:

EVEN AFTER DEATH

Douglas Herman, Said Reza Hossini Adib

Poland & UK | 2020 | 55 min | OmeU

Das Missing Migrants Project der International Organization for Migration zählt 59’630 vermisste Personen seit 2014. Menschen, die auf der Flucht ihr Leben verloren haben oder verschwunden sind – auch in der Ägäis oder entlang der Landgrenze zwischen Griechenland und der Türkei. Der von ReFocus Media Lab produzierte Dokumentarfilm «Even after death» erzählt die Geschichte von Fereshta, einer afghanischen Frau, die auf der Suche nach ihren Angehörigen ist. Dabei nimmt der Film die Zuschauer*innen mit auf eine Reise zu unmarkierten Gräbern und zeigt die Arbeit von Rechtsmediziner*innen in Griechenland, denn Menschen haben Rechte – auch nach dem Tod.

Dieser Film verdeutlicht, dass die Fluchtwege nach Europa von geschlossenen Grenzen geprägt sind. Menschen, die ihren Herkunftsstaat verlassen, müssen deshalb immer gefährlichere Routen nehmen, um möglicherweise in Europa anzukommen. Dies hat uns diesen Sommer das Kentern und Sinken eines überfüllten Fischerbootes vor der griechischen Küste bei Pylos erneut unmissverständlich vor Augen geführt: 550 Menschen dürften mit dem Schiff untergegangen und ertrunken sein – gemäss den Berichten von Überlebenden hatte die griechische Küstenwache vor dem Kentern versucht, das Boot an einem Tau in Richtung italienische Hoheitsgewässer zu ziehen.

Letztes Jahr haben die Demokratischen Jurist*innen Schweiz (DJS) den «Pushback Litigation Support Fund» ins Leben gerufen. Das Ziel des Fonds ist, rechtliche Verfahren im Zusammenhang mit der gewaltvollen Grenzpolitik der EU- und Schengenstaaten finanziell zu unterstützen, denn die NGO-Arbeit, die vor Ort geleistet wird, ist oft prekär finanziert. Konkret erfasst sind Beschwerden oder Klagen im Zusammenhang mit Pushbacks, die Verteidigung von people on the move in Strafverfahren oder rechtliche Prozesse in Verbindung mit shipwrecks. Einige Gesuche wurden bereits gestellt und konnten auch schon bewilligt werden – unter anderem die Kosten für die forensische Rekonstruktion des «Pylos shipwreck».

Die DJS werden am 3. Dezember über den «Pushback Litigation Support Fund» und darüber, wie das Projekt unterstützt werden kann, informieren. Zudem werden wir mit einer Person vom Watch the Med Alarm Phone und einer Person vom Legal Centre Lesvos unter anderem darüber sprechen, was bisher zum «Pylos shipwreck» bekannt ist und was der aktuelle Stand der diesbezüglichen rechtlichen Aufarbeitung ist.

 

Flyer cinematte