Kann uns Rhetorik zur Verteidigung der Menschenrechte ermächtigen? Korrektur: Den Begriff Macht streichen und einen Punkt hinzufügen. Also noch einmal: Rhetorik muss der Verteidigung der Menschenrechte dienen.
Diese Überzeugung war es, die dazu geführt hatte, in Genf einen Rhetorikwettbewerb zu Menschenrechten zu lancieren. Ein Jahr lang war die Association des juristes progressistes (AJP) mit den Vorbereitungen für den Frauenstreik am 14. Juni 2019 beschäftigt. Als Fortsetzung ihrer Aktivitäten in diesem wichtigen Jahr wollte die AJP jungen Jurist*innen den Zugang zu dieser Thematik vereinfachen – so ist die Idee des Wettbewerbs entstanden.

Bei diesem ersten Genfer Rhetorikwettbewerb zum Thema Menschenrechte treten Konkurrent*innen gegeneinander an, die ihre Worte geschickt einsetzen müssen, um ihr Anliegen überzeugend zu vertreten. Es geht dabei um Eloquenz, eine fundierte Argumentation und die Förderung des Engagements. Durch den Erfolg der ersten Ausgabe[1] und aufgrund der Tatsache, dass die Stimmen für soziale Gerechtigkeit immer und immer wieder aufs Neue laut werden müssen, hat die AJP sich entschieden, den Wettbewerb als eine ihrer wichtigsten Aktivitäten zu etablieren.

Da die AJP auf diese Thematik einen Schwerpunkt legen will, ist es nur natürlich, dass sich auch der Rhetorikwettbewerb 2021-2022 mit rassistischer Diskriminierung befassen wird. Die Plädierenden, ob Studierende der Rechtswissenschaften, Absolvent*innen der Anwält*innenausbildung, ob Doktorand*innen, Praktikant*innen oder kürzlich patentierte Anwält*innen, müssen sowohl die Jury als auch das Publikum mit ihrem zehnminütigen Plädoyer und ihrer Antwort auf eine Frage eines Jurymitglieds überzeugen. Allen Teilnehmer*innen wird ein Thema zugewiesen. Sie werden nach verschiedenen Kriterien beurteilt, unter anderem nach ihrem rhetorischen Talent, der Fundiertheit ihrer juristischen Argumentation und nach der Tiefe ihrer Themenkenntnis, der Interaktivität und Kreativität sowie ihrer Schlagfertigkeit.

Die AJP möchte durch diesen Wettbewerb auch Verbindungen zu den Akteur*innen der Stadt herstellen; seien es Festivals, Institutionen, Vereine oder Privatpersonen. Die Veranstaltung und die Kooperationen vertreten auf allen Ebenen unsere Werte. So hat der Wettbewerb die Ehre, in diesem Jahr im Rahmen des 20. Festival du Film et Forum International sur les Droits Humains[2] durchgeführt werden zu können. Das Organisationskomitee besteht neben den Mitgliedern der AJP auch aus Mitgliedern von Organisationen, die sich direkt für die Bekämpfung von rassistischer Diskriminierung einsetzen.      

Anmeldungen für den Wettbewerb können bis zum 31. Januar 2022 eingereicht werden. Sie müssen zusammen mit einem Lebenslauf und einem Motivationsschreiben an die Adresse Cette adresse e-mail est protégée contre les robots spammeurs. Vous devez activer le JavaScript pour la visualiser. geschickt werden.

Der Wettbewerb findet am Samstag, den 12. März 2022, im Frank-Martin-Saal in Genf statt und beginnt um 18.00 Uhr. Alle Informationen zur Veranstaltung finden sind auf der Website der AJP zu finden : https://ajp-ge.ch

 

Claire Dechamboux, Vorstand AJP

 

[1] Die Reportage von RTS Nouvo ist hier verfügbar : https://www.youtube.com/watch?v=pBFiQcHDMC0

[2] www.fifdh.org